31 August 2006

Exkursion nach Sète

Am letzten Sonntag begaben sich Gastschwester Pia und ich auf eine weitere Exkursion. Diesmal führte uns die kurze, aber lohnenswerte Reise nach Sète direkt am Mittelmeer. Die Hauptattraktion der Stadt: eine "Wasserschlacht". Dabei bekämpften sich zwei Schiffe mit dem Ziel, den hintersten Mann auf dem Schiff ins Wasser zu bugsieren. Die Hintermänner der Schiffe waren mit einem langen Holzspeer sowie einem Schild bewaffnet. War noch ganz lustig, dem Spektakel beizuwohnen.


Wie fast an jedem Wochenende schien auch am letzten Sonntag die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel (ich wage angesichts der Wetterlage in der Schweiz ja beinahe nicht über das Wetter zu jubeln, aber Montpellier und die Umgebung scheinen nicht nur im Hochglanzprospekt eine Sonnenstube zu sein; wir haben wirklich fast immer schönes Sommerwetter. So war es auch schon eine Ausnahme, als es am letzten Freitag mal während zweier Stunden tagsüber wie aus Kübeln gegossen hatte. Angesichts des Sommerwetters scheint es auch paradox, dass am Montag die Bus- und Tramfahrpläne auf "Winter" umgeschaltet werden...)


Pia und ich.

In Sète liegt wohl einer der eindrücklichsten Friedhöfe, die ich je gesehen habe - mit direktem Blick aufs Mittelmeer.

Sète ist rund um einen "Berg" entstanden, der mit seinen 150 Metern Höhe einen wunderbaren Rundblick erlaubt. Während des Fussmarsches auf den Berg hat uns unser Leiter Jean-Paul "kulinarisch weitergebildet" (sprich: wir haben zuhauf Feigen, Mandeln und Pininenkerne direkt von den Bäumen gepflückt).

Blick ins Landesinnere.

Kurz vor der Retourfahrt bestaunten wir ein ziemlich verlassenes Fischerquartier in Sète. Dies war der krönende Abschluss einer weiteren gelungenen Exkursion, von der es in Zukunft leider keine mehr geben wird. Bisher wurden die Exkursionen nämlich von einer anderen Sprachschule organisiert und wir durften auch daran teilnehmen. Nun hat an der anderen Schule die Direktorin gewechselt - und sie betrachtet es nicht mehr als notwendig, uns die Exkursionen auch anzubieten. C'est dommage.




Schweiz - Montpellier

Am Montag vor einer Woche ist Gastschwester Pia von einem Abstecher in die Schweiz wieder nach Montpellier zurückgekehrt. Ein bisschen aufgefallen ist sie in Montpellier schon - mit Faserpelzpullover und warmer Windjacke...

Erkältet im Sommer

Über eine Woche ist verstrichen seit meinem letzten Blogeintrag. Dass ich mich in den letzten Tagen nicht um das digitale Tagebuch gekümmert habe, hat zwei Gründe:

Erstens: Gestern hatte ich eine Dalf-Delf-Prüfung an der Uni in Montpellier. So zog ich es vor, mich etwas in den Prüfungsstoff zu vertiefen. Ob sich's gelohnt hat, wird sich herausstellen...

Zweitens: Seit Montag bin ich ziemlich stark erkältet. Halsschmerzen, leichtes Fieber und "dä Schnodderi". Nun, mittlerweile bin ich wieder etwas besser in Form. Naja, erkältet mitten im Sommer - bei über 25 Grad... Weshalb ich diese heftige Erkältung zugezogen habe, wüsste ich gerne. Hat mich mein erkälteter Sitznachbar Patrick angesteckt? War es der starke Wind beim Sonnenbaden am Samstag? Ich tendiere auf Sitznachbar Patrick - heute ist nämlich ein weiteres "Gspänli" von ihm mit starken Halsschmerzen an der Schule aufgetaucht...

22 August 2006

Exkursion nach Arles

Am Sonntag begaben sich Ladina und ich (während Gastschwester Pia über das Wochenende "kurz" in die Schweiz zurückfuhr) auf eine weitere Exkursion, diesmal nach Arles und Baux en Provence. In Arles besichtigten wir viele alte Bauwerke. Auf diesem Foto ist die grösste Arena in Frankreich zu sehen - hier finden übrigens immer noch Stierkämpfe statt...

Arles ist ein kleines, verschlafenes Dorf, das vor allem durch seine herzigen Häuser überzeugt.

Auch ein Schaufenster kann zum Fotografieren einladen... ;-)

Nach der Besichtigung von Arles fuhr uns der Reisecar für viel zu kurze 60 Minuten in das wunderschöne Dorf Baux en Provence. Das Dorf, das auf einem herrlichen Hügel trohnt, überzeugt vor allem durch seinen Charme. Selbst die vielen Touristen tun der Stimmung überhaupt keinen Abbruch.

21 August 2006

Zur Info

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Marseille - Schmelztiegel der Kulturen

Am Samstag ging ich mit Ladina auf eine Exkursion nach Marseille. Die Millionenmetropole ist ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Besonders eindrücklich war der Blick von der Kirche "Notre Dame de Gard" über die ganze Stadt hinweg. Es scheint, als komme die Stadt kaum zum Schnaufen - die Gebäude sind extrem eng aneinander gebaut. Montpellier ist demgegenüber ein wahres Paradies mit deutlich mehr Grünflächen ("Espace Vert" - wegen der Hitze sind die Grünflächen momentan allerdings eher braun). Also, hier der Blick von der Kirche über die Marseille:

Hier noch die Kirche "Notre Dame de Gard", welche die ganze Stadt überragt.

Auch der Besuch des "Quartier maghrébin" war extrem spannend. Die Fotokamera stets fest umklammert (die Warnung unseres Reiseführers könnte nicht klarer gewesen sein: "faites très, très, très, très, très attention!"), liessen wir uns von den unzähligen Tunesiern, Marokkanern und den anderen Kulturangehörigen beäugen. Natürlich gab es auch für unsere Augen viel Neues: Wie in den schmalen Strassen die Ware präsentiert wird, habe ich noch nie gesehen... Joghurts werden bei 30 Grad ungekühlt verkauft, die Läden sind proppenvollgestopft mit allem Möglichen, die Pralinés warten in hübscher Weihnachtsverpackung auf Käufer, zwischen den Läden werden auf kleinen Tischchen Handy-Aufladegeräte verkauft. Schlichtweg eindrücklich. Aber auch erschreckend: Die Armut, von der diese Stadt erfasst ist, ist immens. Die folgenden Bilder stammen alle aus diesem Multikulti-Viertel:

Nach dem Besuch des Quartier maghrébin" fuhren wir mit einem Schnellboot auf die "Ile d'If", auf der ein gewaltiges altes Gefängnis steht. Wo früher Gefangene eingebunkert und vor sich hin geschmort haben, erfreuen sich heute die Touristen eines herrlichen Ausblicks auf das Mittelmeer. Auf der Hinfahrt haben wir unter anderem auch diese Kathedrale vom Meer her bestaunen können:

Bei der Ausfahrt aus dem alten Hafen von Marseille:

Ladina et moi

Diese verrostete Kette musste ich einfach fotografieren...

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch

Auf unserer Überfahrt auf die "Ile d'If" begegneten wir mehreren solchen Riesenschiffen - Marseille verfügt über einen riesigen Frachthafen.

Die "Ile d'If" vom Boot aus betrachtet:

Nach der Bezahlung einer Kaution wurde auch ich wieder aus dem Inselgefängnis freigelassen ;-)

Nur die vielen Quallen im Wasser sowie das zuhause gelassene Badezeug hielten mich von einem Sprung ins kühle Nass ab... War ziemlich verlockend...

Nach der Schifffahrt entdeckte ich auf dem Steg untenstehende Tafel. Wenn ich so gut französisch kann wie die "Urheber" dieser Tafel deutsch, dann würde ich jetzt wohl besser hinter die Schulbücher als den Blog auf Vordermann bringen... Und das mache ich wohl auch bald. Draussen scheint nämlich einmal mehr die Sonne, ohne dass eine Wolke dem super Wetter einen Strich durch die Rechnung machen würde. Das soll man schliesslich auch geniessen; habe zwar noch eine Ladung Hausaufgaben zu erledigen, aber auf der Terasse ist auch dies nur halb so schlimm. A bientot!

Klassenfoto Nummer 2

Einmal mehr ist eine Woche vorbei - wieder einmal hiess es, "adieu" zu sagen. Diesmal verliessen uns Jessika (4. v.l., die während den letzten vier Wochen ein super "Gspänli" geworden ist), Barbara (3. v.l., die eine Woche vor der Abreise beim ersten heftigen Regenfall auf dem glitschigen Boden ausgerutscht ist und unglücklicherweise das Handgelenk gebrochen hat - *gute Besserung* von hier aus) sowie Julia (2. v.r., die nach ihrer Heimkehr wieder für die EU arbeiten wird). Links übrigens noch Lehrerin Laurance, die uns während einer Woche unterrichtet hat...

17 August 2006

Essen in Montpellier

Eins muss ich sagen: Der kulinarische Genuss kommt hier in Südfrankreich definitiv nicht zu kurz. Will heissen: ich leide nicht an Unterernährung ;-) Der Tag fängt bei mir immer mit einem reichhaltigen "Zmorge" an (Baguette, Yaourt und Corn Flakes). Am Mittag kaufen wir uns oft gefüllte Baguettes (sprich Sandwiches) und noch fast häufiger viele Früchte, die wir in einem der Stadtpärke verspeisen. Das ist wenigstens gesund... Abends essen wir in der Gastfamilie für Schweizer Verhältnisse sehr spät, für französische Verhältnisse aber eher früh: wir beginnen meist erst um etwa 19.30 Uhr, in der Regel noch später. Das Warten hat sich bislang immer gelohnt: Wir essen echt prima - und auch gesund. Und viel. Nach dem "normalen" Essen gibts stets noch Fromage und Baguette-Brot (und natürlich Wein) als Dessert, meist ergänzt durch eine riesige Früchteschale. So kann sich das Essen durchaus bis halb Neun oder noch länger hinziehen :-) Parallel dazu wird natürlich stets über alles Mögliche diskutiert. Übrigens, es gibt hier ein Sprichwort, das folgendes besagt: "Les Français mangent du fromage pour finir le pain. Et après, ils mangent du pain pour finir le fromage." Das hat was... Übrigens, ich bin während meines Aufenthalts zum Käseliebhaber konvertiert. Praktisch sämtliche Hartkäse- und Weichkäse blieben von mir bis zu meinem Sprachaufenthalt unangetastet (abgesehen von der geschmolzenen Form). Jetzt bleibt auf der Käseplatte bald kein Käse mehr unangetastet ;-)

Nein, über das Wetter spreche ich nicht mehr, ich möchte keine Eifersucht erzeugen. Nur so viel: Bis am letzten Freitag haben wir stets draussen im Garten z'Nacht gegessen... Jetzt ist es abends "nur" noch etwa 20 Grad warm, sodass wir in den letzten Tagen auch das wärmere Esszimmer bevorzugt haben.

Hier noch ein paar Bilder. In Aigues-Mortes kann man Nougat-Torte kaufen...


Es gibt auch Kuchen, der nicht wirklich hält, was er verspricht (auf dem Preisschild stand etwas von "Patissérie"), aber trotzdem ganz fein war:

Ein Shop für Touristen. Hier habe ichs aufgrund der horrenden Preise beim Schauen belassen...


Glacés sind in Frankreich extrem teuer. Ein Magnum kostet in der Regel über 2.50 - Euro. Für eine einzelne Kugel werden locker 2 Euro geheuscht. Darum war dies nach drei Wochen auch meine erste Glacé. Nun, die Kugel mit Menthe-Geschmack (ich will ja schliesslich auch mal etwas Neues probieren) hätte ich mir sparen können...

16 August 2006

Die Kinder sind heimgegangen...

Seit gestern ist es bei uns in der Gastfamilie wieder deutlich ruhiger. Der Grund: Valérie (links), Nicolas und Alise sind wieder nach Hause nach Deutschland gegangen (Valérie ist die Tochter der Gastfamilie und hat einen ehemaligen Sprachstudenten aus Deutschland geheiratet; dort wohnen sie jetzt auch). Eine total schöne Zeit mit den beiden kleinen Knöpfen ist damit zu Ende. Waren echt zwei "süessi Bölle". Doch langweilig wirds uns nicht - am Abend ist bereits eine weitere Verwandte für eine Woche im Zimmer neben mir eingezogen.




Publicité à la France

So machen die Franzosen neuerdings (wieder) Werbung: Mit Flugzeugen und einem grossen angehängten Spruchband, so gesehen in Saintes-Marie de la Mer. Tags darauf habe ich in der Zeitung gelesen, dass hinter dieser Werbeart ein Mann steht, der mit einem alten Flugzeug erst vor kurzem an den Start ging, um auf diese Weise seine Brötchen zu verdienen.

Exkursion Saintes-Marie de la Mer

Gleich nach dem Besuch von Aigues-Mortes fuhr uns der Bus weiter nach Saintes-Marie de la Mer in der Camargue. Von diesem Dorf ging die Christianisierung in Frankreich aus. Heute ist die Ortschaft vor allem eines: ein Pilgerort für Heerscharen von Touristen. Einzig auf dem Dach der Kirche ging es ein bisschen ruhiger zu und her - kostet schliesslich auch Eintritt...

In diesen Häuschen wohnen die Touristen:

Der Strand in Saintes-Marie de la Mer ist wunderschön. Feinster Sand, tiefblaues Wasser und ganz viel Sonne :-) Schade, hatte ich das Badetuch nicht dabei...



 
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